Vision
»Lesen und Schreiben sind eine Grundlage für ein gutes Leben. Was würden wir tun, wenn wir das nicht könnten? Sicherlich wäre das Leben ganz anders verlaufen, ohne Ausbildung, Beruf und das aktive Teilnehmen am gesellschaftlichen Leben.«
Bildung ist der Schlüssel zu Entwicklung. Aber auch zu Frieden und einem selbstbestimmten Leben. Nächstenliebe Weltweit hilft beim Bau von Schulen und unterstützt Bildungsprojekte, damit Menschen sich selbst aus dem Kreislauf von Armut, Not, Gewalt und Unwissen befreien können. Besonders wichtig sind uns Schulen für Kinder, insbesondere für Mädchen.
Aber auch Kurse für Frauen um Lesen und Schreiben zu lernen und berufliche Fähigkeiten zu erwerben. Bildung für benachteiligte Kinder und Frauen ist Nächstenliebe Weltweit ein Herzensanliegen. Ihre Unterstützung ermöglicht Kindern einen Schulbesuch und den Start in ein Leben mit Perspektiven.
Bildungsprojekte
El Salvador: Mit Spaß Umweltschutz lernen
VERDEAVENTURA heißt Grünes Abenteuer und ist ein Umwelt- und Naturprojekt für Jugendliche. Das Projekt soll 150 Schülerinnen und Schüler so ausbilden, dass sie künftig die Natur schützen und Ressourcen erhalten. Angeboten wird das Projekt vom Jugendzentrum CEDIN, das gefährdeten Gemeinden am Coatepeque-See dient. Der Vulkansee gilt als ein Naturwunder der Erde und ist eine Touristenattraktion.
VERDEAVENTURA ist Teil des außerschulischen Programms SOCIETY OF JOY, das Kindern im Alter von 4 bis 18 Jahren, die aus armen Familie stammen, Kurse in Kunst, Sport und Technik anbietet. Das soziale Umfeld der Kinder ist schwierig. Manche Familien leiden unter extremer Armut, Familien sind zerrüttet, es kommt zu häuslicher Gewalt. Der Wald rund um den See vor Ort wird zerstört und abgeholzt, was langfristig zu massiven Umweltproblemen führt.
Die Kinder und Jugendlichen sollen mit dem Programm lernen, mit ihrer Umwelt sorgsam umzugehen. Das Bewusstsein ist bisher nicht da. Helfen sollen ökologische Wanderungen in die umliegenden Wälder und Naturschutzgebiete. Aber auch Werte werden vermittelt: Die Natur soll als Schöpfung Gottes geschätzt werden. Ganz aktiv werden die Kinder dann bei Müllsammel- und Aufforstungsaktionen. Die Schüler werden Kleidung aus recyceltem Material entwerfen, mit Instrumenten aus recyceltem Material musizieren und Transparente tragen, um die örtliche Bevölkerung auf die dringende Notwendigkeit des Umweltschutzes aufmerksam zu machen.
Sambia: Eine Schule für über 100 Kinder
Ein großer Erfolg für Pater Danile Naji in Sambia: In die neue Grundschule im abseits gelegenen Ort Maloni gehen 105 Schulkinder. Darunter sind viele Mädchen, die dort Lesen und Schreiben lernen, und auch regelmäßig etwas zu essen bekommen. Pater Daniel Najis kümmert sich um die Kinder und die fünf Angestellten. Das Projekt mit dem Schulbau hat er vorbildlich gemanagt. Zunächst wurde das Gelände umzäunt, ein Schulgebäude und ein Lehrerzimmer sowie ein Büro gebaut. Eine Schulküche kam noch hinzu.
Mit der Bildung legt er für die Mädchen und Jungen den Grundstein für eine gute Zukunft und schafft dabei für fünf Menschen einen Arbeitsplatz. Pater Najis ist sehr glücklich, dass in den entlegenen Ort Lehrer kommen, die dort arbeiten wollen. Maloni ist von der Infrastruktur abgeschnitten und die Bevölkerung sehr arm.
Mit Hilfe von NÄCHSTENLIEBE WELTWEIT konnte er auch in der Pandemie-Zeit die Schule finanzieren und den Kinder und deren Familien Nahrungsmittel zur Verfügung stellen. Das hilft enorm.
Tansania: Eine Schule für gehörlose Kinder
Pater Albano Mwombeki leitet die St. Luke Grundschule für gehörlose Kinder in Endulen, Tansania. Am Rande des weltberühmten Ngorongoro-Kraters haben von den Massai ausgeschlossene Kinder und Jugendliche die Chance auf Bildung und eine bessere Zukunft. Die Qualitätsstandards sind hoch und der Unterricht ist anspruchsvoll. Die Schule hat spezielle Klassen für gehörlose und schwerhörige Kinder. Ziel ist, gehörlosen Kindern nicht nur zu ihrem Recht auf Schulbildung zu verhelfen, sondern auch der Gesellschaft zu zeigen, dass Kinder mit besonderen Bedürfnissen wertvoll sind. In der Schule lernen daher Kinder mit und ohne Behinderung zusammen. Wichtig ist, dass alle Kinder kommen können, auch die, die arm oder verwaist sind. Und vor allem Mädchen, die kulturell oft von Bildung ausgeschlossen sind und früh verheiratet werden, haben hier die Möglichkeit für sich ein besseres Leben zu gestalten.
Derzeit besuchen 173 Schülerinnen und Schüler die Schule, 103 Jungen und 70 Mädchen. 31 Kinder sind gehörlos, davon 17 Jungen und 14 Mädchen. Die Schule hat 19 Mitarbeitende, neun Lehrerinnen und Lehrer und zehn nicht lehrende Mitarbeiter. Drei Ordensschwestern helfen bei der Betreuung der Kinder.
Burkina Faso: Ausbildungszentrum für Mädchen
Die Arbeit mit Frauen und Mädchen steht im Zentrum der Aufgaben des Ordens der Donum Dei. Schwester Georgette ist eine überaus engagierte und warmherzige Frau, die sich Tag und Nacht für die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen einsetzt. In Burkina Faso in Bobo-Bioulasso entsteht ein neues Zentrum für Mädchen und junge Frauen: Ein Zuhause auf Zeit für Mädchen, die vor der frühen Verheiratung flüchten, vor Gewalt und Missbrauch in der Ehe, oder für Vergewaltigungsopfer und Schulabbrecherinnen im Alter von 10 bis 25 Jahren. Hier sollen sie Ruhe finden, Zeit sich zu orientieren und Sicherheit. In dem Zentrum können sie Lesen und Schreiben lernen, etwas über ihre Rechte als Frauen erfahren und sich auf ein Leben als selbständige Frau vorbereiten. Das Problem ist die hohe Arbeitslosigkeit in den Städten der Provinz, vor allem unter jungen Menschen. Die meisten Mädchen können nur eine Grundausbildung erlangen, die sie auf dem Arbeitsmarkt aber nicht wettbewerbsfähig macht. Die Geschlechterungleichheit führt u. a. zum niedrigen Bildungsniveau, zu wenig Landbesitz, wenig verantwortungsvollen Positionen, hoher Müttersterblichkeit, häuslicher Gewalt und weiblicher Genitalverstümmelung. Das soll sich mit dem Zentrum ändern.
Ghana: Bau eines neuen Kindergartens
Die Missionary Sisters of the Holy Rosary arbeiten seit 2010 in Donkorkrom in Ghana. Die Region ist sehr arm, die Straßen sind schlecht ausgebaut und das Schulsystem marode. Viele Kinder können keinen Kindergarten besuchen und starten ohne jede Vorbildung in die Grundschule. Mit dem neuen Kindergarten, den wir mit 33.500 Euro unterstützt haben, können die Schwestern schon die Kleinsten auf die Schule vorbereiten. Und das an einem sauberen und sicheren Ort. Der Anspruch an die Qualität der Bildung ist hoch und die Schwestern sind sehr stolz, dass nun fünf Gruppen von Mädchen und Jungen aus der Region in dem Kindergarten lernen
Kenia: Neue Schule in Cianda
Pater Noel hat im Juli 2019 die neue Primary School in Cianda bei Kiambu in Kenia eröffnet. In die Schule können 400 Kinder gehen, weitere 100 Kinder können dort im Internat leben. Noel schreibt in seinem Reisebericht: "Das Grundstück, auf dem die Schule gebaut ist, wurde von einem wohlhabenden lokalen Politiker gestiftet, der einst ein Begleiter von Jomo Kenyatta war. Es ist eine große Tee- und Kaffeeplantage. Er gab den Schwestern der Immaculate Heart of Mary (IHM) drei Hektar Land. Als wir ankommen, sind viele Menschen da. Das Schulgebäude sieht großartig aus: drei Stockwerke hoch, weiß lackiert mit blauen Kanten, sie könnte überall stehen und man wäre stolz darauf! Die IHM-Schwestern sind da, die Kinder, Prominente, Eltern und eine Blaskapelle! Nach der Messe segnen wir die Schule und jedes Klassenzimmer."
Sambia: Klassenzimmer und Schulkleidung
Bruder Daniel Naji kümmert sich in Livingstone, Sambia, um den Neubau von zwei Klassenzimmern, einem Esszimmer und einer Küche. Die Grundschule hat zwei Klassen, rund 65 Mädchen und Jungen lernen hier täglich. Ohne die Schule, wäre Bildung für sie kaum möglich. Neben dem Gebäude finanziert NÄCHSTENLIEBE WELTWEIT auch die dringend notwendige Schulkleidung. Und nun gibt es auch endlich frisches Wasser. Der Brunnen ist gebohrt und die Kinder können nun sauberes Wasser trinken und sich waschen.
Kenia: Ausbildung von Jugendlichen
Viele Jugendliche im Gebiet Sultan Hamud in Kenia haben Probleme, einen höheren Bildungsabschluss zu erreichen, um sich langfristig selbst aus der Armut zu befreien. Es gibt in Sultan Hamud viele Analphabeten, die Ernährung ist nicht gesichert, auch HIV/AIDS und eine hohe Arbeitslosenquote gehören zu den Herausforderungen.
In Partnerschaft mit dem Blackrock College aus Irland wurde mit dem Bau von Werkstätten für die praktische Ausbildung von Jugendlichen und für Produktionszwecke begonnen. Die durch das Coronavirus verursachten Einschränkungen behinderten die Mittelbeschaffung in Irland erheblich. Es wurde nun für die Fertigstellung des Ausbildungszentrum mit acht Klassenzimmern dringend Geld benötigt. Hierbei hilft NÄCHSTENLIEBE WELTWEIT.