Vision
»Sich selbst versorgen zu können, macht stolz. In die Schule zu gehen, einen Beruf zu erlernen und dann die eigene Familie zu ernähren, das wünschen sich alle Menschen. Ganz besonders erhoffen sich das Eltern für ihre Kinder und Großeltern für ihre Enkel.«
Nächstenliebe Weltweit fördert Menschen, die ihr Leben verbessern wollen. Daher investieren wir in Maßnahmen, die Menschen die Chance geben, selbst etwas zu erwirtschaften und die eigene Existenz nachhaltig zu sichern. Ausbildungen zum Schreiner, Schlosser, Automechaniker oder Näherin, kleine Starthilfen für Viehzucht und Ackerbau und auch moderne Techniken wie Computertrainings gehören dazu. Wir unterstützen benachteiligte Familien bei diesem Ziel, das Menschen weltweit verbindet.
Dafür bieten wir Schulungen an, die zeigen, wie sich Landwirtschaft nachhaltig verbessern lässt und wie man erfolgreich Nutztiere wie Schweine, Kühe und Hühner als Grundlage für die eigene Nahrung und den Verkauf halten kann. Wir helfen den Kindern eine solide und hochwertige Ausbildung zu machen und ermöglichen mit unserem Programm „Hoffnungsträgerinnen für Afrika“ besonders engagierten armen jungen Frauen ein Studium. Im Anschluss helfen sie den Ordensleuten bei ihrer Arbeit in den Hilfsprojekten.
Einkommensprojekte
Tansania: Honig schafft Einnahmen für Massai-Frauen
Die kleine Missionsstation Nainokanoka liegt inmitten des berühmten Naturschutzreservats Ngorongoro. Dort leben die Massai in ihren traditionellen Lehm-Häusern, weit abgelegen von jeglicher Zivilisation. Sie müssen sich an die strengen Regularien der Naturschutzbehörde halten, dürfen nur begrenzt Vieh halten und keinen Ackerbau betreiben, um den Schutz der Wildtiere zu gewährleisten. Das Reservat ist eines der letzten Refugien für Afrikas Wildtiere.
Bienenhaltung und Honigproduktion sind eine Möglichkeit für Frauen zum Geldverdienen. Damit können sie Schulgebühren, Nahrungsmittel und Medikamente für die Familie finanzieren. NÄCHSTENLIEBE WELTWEIT unterstützt das Bienenprojekt des Spiritaner-Paters Denis Zimba. Durch sein Projekt haben zehn Frauen ein Einkommen, indirekt profitieren rund 100 Personen davon. Insbesondere die Kinder durch regelmäßiges Essen und die Möglichkeit zur Schule zu gehen.
Die Frauen wurden durch eine erfahrene Imkerin von den Ordensschwestern der Benediktinerinnen sorgfältig geschult. Die Bienenkörbe sind in einer Hütte aufgestellt und die ersten Bienen sind bereits eingezogen. Schon bald steht die erste Ernte an. Dann wird der Roh-Honig an die Benediktinerinnen geliefert. Diese füllen ihn ab und vermarkten ihn. Der Honig aus dem Gebiet erinnert an den Waldhonig aus dem Schwarzwald, süß mit einer leicht bitteren Note.
Nigeria: Einkommen durch Fortbildung
Am Ausbildungszentrum der Missionary Sisters of the Holy Rosary in Igbo-Ukwu im Süden Nigerias geht es darum, die Menschen zu stärken, damit sie ihr Leben selbständig verbessern können. Seit über 30 Jahren arbeiten die Schwestern in Igbo-Ukwu mit den Menschen vor Ort zusammen. Ihr Orden wurde 1924 in Irland gegründet. Heute sind die fast 400 Ordensschwestern auf über zwölf Länder verteilt und seit mehr als 90 Jahren in Nigeria tätig. Dieses dauerhafte Bemühen hat eine stabile Grundlage geschaffen, um das Vertrauen der Menschen zu gewinnen.
In Igbo-Ukwu liegt der Fokus darauf, die Lebensqualität insbesondere der Frauen und Kinder zu verbessern, indem die Frauen darin unterstützt werden, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen und ihr Selbstwertgefühl zu stärken.
Das Holy Rosary Integrated Development Center (Integratives Entwicklungszentrum) unter der Leitung von Schwester Chinyere bietet Berufsausbildungen für Mädchen an. Es gibt außerdem Alphabetisierungskurse für Frauen sowie Arbeit in der Bäckerei und in der Näherei des Zentrums.
Den Menschen Bildung und Einkommen zu ermöglichen, reicht aber nicht aus. Schwester Chinyere sagt: »Generell bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass es nicht einfach nur darum geht, Menschen auszubilden, sondern auch darum, ihre Sichtweise zu verändern. Es geht darum, dass sich Menschen persönlich entwickeln und ihr Leben in die Hand nehmen und dabei selbstbewusst Dinge in Frage stellen.«
Mozambique: Ausbildung zur Schneiderin, Kauf von Nähmaschinen
Pater Ronan White startete ein Projekt für junge Frauen in den Slums von Nampula in Mozambique. Er bildete sie in einem Nähzentrum an kostenlos zur Verfügung gestellten Nähmaschinen zu Schneiderinnen aus.
Diese Maschinen benötigen keinen Strom und sind daher unabhängig von der örtlichen Stromversorgung. Nach der Ausbildung können die Frauen sich selbständig machen und Einkommen erwirtschaften. Sie nähen beispielsweise Schuluniformen. Damit helfen sie sich selbst aus der Armut.
Kenia: Einkommen für Frauen
Frauen sind die Säule der Entwicklungszusammenarbeit. Sie sind für ihre Familien da, kümmern sich verlässlich um die Kinder und um die Einnahmen für die Ernährung. Die Frauenselbsthilfegruppe Tuinunae im Lugari Distrikt möchte mit der Aufzucht von Hühnern eine Einnahmequelle schaffen. Mit dem Projektzuschuss werden 200 Hühner, Futter und die tierärztliche Versorgung gezahlt.
Über den Verkauf von Eiern und Hühnern finanzieren die Frauen ihren Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder. Die Frauengruppe besteht aus zehn Frauen, die gemeinsam sparen und sich gegenseitig helfen, um sich diese Hühnerfarm aufzubauen. Das durchschnittliche Einkommen beträgt derzeit über Gelegenheitsarbeit circa 1,50 Dollar am Tag. Das reicht nicht, um die Familie zu ernähren, die Schulgebühr und die Schuluniform der Kinder zu zahlen. Durch die Hühnerfarm haben die Frauen die Möglichkeit langfristig Geld zu verdienen und aus dem Kreislauf der Armut auszubrechen.
Kenia: Backwarenverkauf als Nothilfe
Das St. Therese College und sein Gästehaus Roussel House im kenianischen Karen ist normalerweise ein Ort, an dem junge Frauen, die sonst nur wenig Chancen haben, eine berufliche Ausbildung machen können. Durch den Covid-19 Lockdown mussten das College und das Gästehaus schließen. Die Existenz des Betriebs und des Colleges ist bedroht, viele Gehälter müssen bezahlt werden und es kommt kein Einkommen rein. Viele junge Frauen sind außerdem alleinerziehend und brauchen dringend Geld für ihre hungrigen Kinder. Anstatt des regulären Schul- und Gästehausbetriebs wurde ein Backwaren-Verkauf organisiert, um das Überleben des Betriebs und der Familien zu sichern. Die Waren werden to-go in der Umgebung verkauft. Die Küche ist für die stetig wachsende Nachfrage nicht ausreichend ausgestattet. Es mussten dringend weitere Geräte und ein großer Backofen gekauft werden, um effektiv arbeiten zu können. Außerdem konnten teilweise Gehälter bezahlt werden. NÄCHSTENLIEBE WELTWEIT hat mit 25.000 Euro geholfen.